TSBB - Traumasensible Beratung & Begleitung

Traumasensible Beratung TSBB - Traumapädagogik im Burgenland

Traumatologische Gemeinschaft Burgenland

In der traumasensiblen Beratung und Begleitung (TSBB) geht es um die Schaffung psychoedukativer Zugänge. Ziel ist es, traumatisierten Kindern und Jugendlichen korrigierende, positive Beziehungserfahrungen zu ermöglichen und sie zu ermutigen, langfristige Bewältigungsstrategien für ihr Trauma zu entwickeln.

Grundlagen der Trauma-Arbeit

Im täglichen Umgang mit der traumatisierten Person gilt es, bestimmte Grundprinzipien zu berücksichtigen. Voraussetzung dafür ist ein hinreichendes Verständnis der Auswirkung traumatischer Erfahrungen, welche das Selbst- und Weltbild Betroffener maßgeblich beeinflussen können. Hier gilt es, zu begreifen, welch prägenden Charakter traumatische Erfahrungen für spätere Lebensentscheidungen, Bewältigungsstrategien und das aktuelle Erleben haben können. Betroffene sollen das Gefühl haben, dass sie mit ihren Erfahrungen ernstgenommen werden. Dafür muss die Fachkraft die traumatische Erfahrungen in seiner/ihrer Arbeit systemisch berücksichtigen, die Symptome im Kontext der Lebensgeschichte begreifen, ihre Funktion als Bewältigungsversuch und Schutz würdigen und ein stabilisierender Faktor bei auf den ersten Blick unverständlichen Reaktionen sein. Die klienten- und klientinnenspezifische Aufklärung über häufige Reaktionen auf traumatische Erfahrungen und die Würdigung dieser Bewältigungsversuche kann Betroffenen ein neues Verständnis der eigenen Schwierigkeiten ermöglichen und sie zugleich ermutigen, langfristig günstigere Bewältigungsstrategien zu erwerben.

Traumapädagogische Grundhaltung

Alle unsere MitarbeiterInnen orientieren sich an der traumapädagogischen Grundhaltung. Im Wissen über den spezifischen Umgang der KlientInnen mit belastenden biografischen Erfahrungen wird der Schwerpunkt auf die Ressourcen und Resilienz der Kinder und Jugendlichen gelegt. Die wertschätzende und verständnisvolle Haltung bildet das Fundament für eine positive zwischenmenschliche Interaktion von SozialpädagogInnen und KlientInnen. Um den Erfolg der traumapädagogischen Arbeit zu gewährleisten, muss diese Grundhaltung verinnerlicht werden.

Fünf Prinzipien der Traumapädagogik im Burgenland

1. Die Annahme des guten Grunds

„Alles, was ein Mensch zeigt, macht einen Sinn in seiner Geschichte!“

Jedes Verhalten, das eine traumatisierte Person zeigt, hat einen guten Grund! Es diente einst als Strategie, um das „Unerträgliche“ erträglich zu machen.

2. Wertschätzung 

„Es ist gut so, wie du bist!“

Das intensive und wiederholte Erleben von Hilflosigkeit, Ohnmacht und Willkür führt bei Kindern und Jugendlichen zu einem erschütterten Selbstwert. Sie sehen keinen Sinn und keinen Wert in sich und ihrem Handeln. Sie übertragen Gefühle, Gedanken und Beziehungsinhalte der traumatisierenden Situationen immer wieder auf aktuelle Begebenheiten. In der Traumapädagogik gilt es, korrigierende Maßnahmen zu setzen, die beim Aufbau eines gesunden Selbstwertgefühls helfen, und einen sicheren Rahmen zu schaffen, um ein positives Selbstbild wachsen zu lassen.

3. Partizipation 

„Ich trau dir was zu und überfordere dich nicht!“

Die Teilhabe an der Gestaltung der eigenen Lebensbedingungen zählt zu den wichtigen Einflussfaktoren, die zu seelischer Gesundheit führen.

4. Transparenz 

„Jeder hat jederzeit ein Recht auf Klarheit!“

Kinder benötigen Erklärungsansätze, die ihr Verhalten positiv und begründend deuten. Dadurch können sie ihre oft selbst als negativ empfundene Verhaltensweise besser verstehen.

5. Spaß und Freude 

„Viel Freude trägt viel Belastung!“

Im traumapädagogischen Alltag geht es darum, Freude wiederzuentdecken und die Resilienz (Widerstandsfähigkeit) zu trainieren. Das gemeinsame Lachen und Fröhlichsein hat auch einen physiologischen Vorteil.

Kontakt

Angela Lutz, BA

BA in Soziale Arbeit, Diplomierte Sozialpädagogin

+43 676 898 678 741

a.lutz@tg-burgenand.at

Kurt Weidinger

Dipl. Sozialpädagoge, Gewaltpädagoge

+43 676 898 678 783

k.weidinger@tg-burgenland.at